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from Gedanken aus der Morelli

Was ich da im Konzert erlebt hatte, es betrifft mich ja auch selbst, wie ich mich wahrnehme als Musiker, weswegen es mich vielleicht auch noch mehr durcheinander gebracht hat.

Die Atmosphäre dort auf dem Pfarrplatz war nicht so, wie ich sie mir erhofft hatte. Es war ein Lärmpegel, wie auf einem Volksfest, überall lag der Duft von Bier und Schweiß in der Luft. Eine laute, wichtige Verkehrsstraße fuhr ebenfalls gefühlt mitten durch den Platz, auf welcher sich um diese Uhrzeit vermehrt laute Auspuffe von frisierten Wagen an der roten Ampel bemerkbar machten. Beinahe ein jeder Song wurde von einem vorbei rauschenden Rettungswagen mit Martinshorn begleitet und als Höhepunkt kam eine riesige, seltsame und laut lärmende Landwirtschaftsmaschine hinzu. Der Platz hatte ein leichtes Gefälle, die Bühne war schräg am höher gelegenen Teil des Platzes aufgebaut. Dadurch fühlte man sich durch die Schwerkraft wie von der Bühne weggezogen, und nicht zu ihr hin. An ein Hinsetzen war nicht zu denken, dazu gab es kaum Treppen oder Simse, Stühle schon gar nicht, und die vielen Scherben hinderten selbst Jugendliche daran einfach am Boden zu flacken.

Hania Rani spielte hauptsächlich Stücke aus ihrem neuen Programm, gemischt mit denen der letzten zwei Jahre. Sie hatte nur einen Mitmusiker dabei: einen Bassisten, der den Kontrabass und einen Synthesizer spielte. Natürlich lässt sich in dieser Besetzung vieles ihrer aktuellen Musik nicht spielen. Rhythmen und Beats kamen nicht von einen Schlagzeug, oder einem Drumpad, sondern aus der Konserve, von einem MacBook Pro, dass gut hinter dem Klavier versteckt war und durch einen Controller, welcher im offenen Flügel versenkt war, bedient wurde. Oft übernahm der Bassist mit seinen Bogen, die sphärischen Elemente, aber dort wo sie normalerweise vom Gitarristen, oder einem Bläser kommen sollten, kamen sie von der unsichtbaren Zauberhand der Technik.

Noch vor dem Konzert, als Hania von der FM4 Moderatorin angekündigt wurde, bekam man das Gefühl, dass die Moderatorin sich vor dem Publikum entschuldigen müsse, da man für das folgende Konzert sich auf die Musik einlassen und ihr Zeit geben müsse, Zeit die viele scheinbar nicht zu haben schienen, welche nur an die nächste Halbe dachten, oder wen sie heute noch anbaggern versuchen sollen. Hania war auch wirklich eine Ausnahme im Programm, die meisten anderen Künstler lieferten witzige Performances in bunten Kostümen mit lässig tanzbarer Pop- und Rockmusik ab. Vielleicht entschied sie sich auch aufgrund dieser ganzen Umstände dazu, ihre am meisten tanzbaren Stücke zu spielen, auch wenn diese halt nur mit viel Playback live zu realisieren waren. Mich erinnerten diese Klänge trotzdem eher an eine Stimmung in einem Klub, die Lichter und Nebel auf der Bühne waren ja auch echt schön anzuschauen, aber jedes mal, wenn ich meinen Blick von der Bühne abwendete, wurde ich aus der Trance herausgerissen. Die wenigen teils überraschend virtuosen Stücke, welche sie alleine spielte, ganz ohne ihren Partner oder das Playback, gefielen mir, wie sich alle die mich kennen vielleicht denken können, am besten, auch wenn es mühsam war sich unter dem lauten Geräuschpegel im Publikum darauf zu konzentrieren. Wohlgemerkt, ich stand quasi in der ersten Reihe, eigentlich in der dritten, aber vor mir waren nur ein paar kleinere Personen, welchen ich die Sicht nicht versperren wollte. Hania stand oft mit dem Rücken zum Publikum, weil sie hauptsächlich auf ihren elektronischen Instrumenten spielte, welche eben neben dem Klavier und dem Flügel derart angeordnet waren. Ihre langen offenen goldenen Haare ermöglichten nur selten einen Blick auf ihr Gesicht, auf ihre Augen. Lange sprach sie gar nicht zum Publikum, weil sie viele Stücke miteinander verband. Doch immer als sie es tat, schien sie super glücklich und motiviert zu sein. Entweder war ich beeindruckt davon, wie professionell sie trotz aller Umstände das bestmögliche Konzert spielte, oder wie es ihr einfach egal war und sie für sich und ihren Partner die Zeit auf der Bühne zu genießen vermochte.

Sie kündigte am Ende noch an, dass es noch Merge zu kaufen gebe und sie auch später zum Stand kommen würde. Also begann ich nach Konzertende zu warten. Ich mein, sie ist mir schon ein großes Vorbild, auch wenn sie nur wenige Tage älter ist als ich. Ich sie gerne kurz auch als Mensch erlebt und ihr natürlich am liebsten all die Fragen gestellt, die ich in dem Moment noch gar nicht formulieren konnte. Die außergewöhnlichen Umstände dieses Konzertes hätten so einen Kontakt, der zwischen Künstler*Innen mit einem derartigen Bekanntheitsgrad und dem Publikum normalerweise unmöglich — fast schon verboten — ist, denkbar gemacht. Aber gefühlt nach einer halben Stunde war der Platz bereits fast menschenleer, bis auf ein paar wenige Gruppen Studierender. Die Bühnentechniker waren noch immer am abbauen und Hania war weder am Merge noch mehr auf der Bühne zu sehen. Ihr Mitmusiker begann sich an den großen schönen schwarzen Bechstein Flügel zu setzen, um ihn herum die vielen Helferlein, welche die ganzen Kabel aufrollten, und fröhlich vor sich hin zu klimpern.

Als ich nach Linz fuhr war ich noch motiviert, der Schlafplatz war mir egal, ich könnte ja einfach die ganze Nacht durch tanzen und mit dem ersten Zug wieder nach Hause fahren, oder mich in die Donauwiesen früh morgens zum schlafen legen. Aber in diesem Moment war ich froh um meinen Schlafplatz auf der Couch des Bruders meiner Mitbewohnerin, welcher wie durch ein Wunder keine 200 Meter weiter wohnte. Ich bekam Zweifel, ob Hania überhaupt noch zum Merge-Stand kommen würde. Deswegen quatschte ich, oder genau gesagt stellte ich mich, kurzentschlossen, all meinen Mut zusammen nehmend, zu einer dieser Fremden Gruppen, ein Mann mit besonders imposanten äußeren, war das Zündchen an der Waage mich für diese spezielle Gruppe zu entscheiden. Keine zehn Minuten später tauchte eine junge Frau auf, eine Architekturstudentin an der Linzer Kunstuniversität, so wie auch der Rest der Gruppe, und weichte die nächste Stunde kaum von meiner Seite. Als sie mir erzählte, dass sie noch nie in meiner aktuellen Heimatstadt war und diese so gern mal sehen würde, gab ich ihr allerdings nicht etwa meine Nummer und lud sie ein mich zu besuchen, sondern dachte an die Nachricht von meiner Mitbewohnerin, welche schrieb, dass wenn ihr Bruder erst mal schlief, nicht mehr aufzuwecken sei, und machte mich gegen zwei Uhr morgens auf den Weg zu ihm.

 
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from Gedanken aus der Morelli

By André Menrath. Written in the course of the 2021 reworks festival in Thessaloniki (greece)

5 min read

What are social networks?

  • You want to be able to comment, boost, share, like and make subscriptions to your favourite creators.
  • You want to publish content (text, audio, video…) in the internet.
  • This should not require any special technical knowledge, like hosting your own website.

But does this mean that we all must register on a specific provider and accept it’s term of services?

Why should we stop using conventional social networks?

Let’s recap:

  • Why does facebook and co exist? – They want to make profit.
  • How are they making profit? – They run ads.
  • More specific? – They run targeted, personalized ads: different ads for different users: Micro-Targeting. The product they sell is the change of our behaviour (at least in a predicted way – further read: Surveillance Capitalism). In orther to optimize this process they use every information of how we use the platform (behavioural surplus). The more we use these platforms, the more their product gets worth.

Threat to our democracy

We have lost control over what information is presented to us. Their algoritm decides, not do you. The algoritm aims for their profit, not for your well-being. But why is this dangerous?

  • It is used for example frequently in political elections. Different interest groups see different campaigns and informations from the same party! This may lead to that parties who serve minorities get majorites in elections just because they invest a lot of money in their campaigns this way. #Brexit #Trump #Germany2021 #CambridgeAnalytica
  • Toxic debate culture by design: Because Fake news spread faster than true content, same with extreme positions. It is due to the emotions it arrises. Their algoritms support this as a side effect, because it is good for their business. https://www.cbsnews.com/news/facebook-whistleblower-60-minutes-highlights-2021-10-03/. This shatters the unity of our society.

Danger to our Health

  • Self-Esteem: see study of instagram on teenage-girls
  • Addictive: Most People spend more time online than they actually want. It is designed that way. The more we interact on their platform the more precise their profiles of us will be. And of course in that way the micro-targeted ads are likely more successful.

Lock-In Effect

  • You have to be on facebook in order to interact or even see information there.
  • If you post instagram you force others to use it as well.

The Fediverse: A possible solution

Fediverse Logo

Alex Gleason © 2021. Licensed under CC-BY-SA 4.0

  • Decentral
  • It’s not a specific platform or service but rather a structure (like E-Mail)

Terms

  • Fediverse: The network (Federated Universe)
  • ActivityPub: Most important standardized protocol: defines how the technical communication flows (For E-Mail: the network and the protocoll usually has the same name: “E-Mail”)
  • Instance: A specific node of the network: a website = platform = community
  • Actor: A Profile in the Fediverse: @username@instance.com

Most important platform-types:

Why are there different ones: Different platforms for different type of content and for different type of users (passive/active).

If you are new to the fediverse mastodon is the best choise, unless you are an artist creating mostly a certain media type or you are a team organizing events.

Fediverse Illustration

Summary

Pro

  • Ad-free
  • Control of information flow (chronological). Only you can personalize it!
  • No Lock-In
  • Not that addictive by design: Made for users, not for the bank accounts of the people who are running the platform. As less social features as necessary! That means, that what we usually wanted to look up is what we should do. We should not waste our time on the computer.
  • Each Community/Instance can define its own rules (might also be contra!)
  • Open-Source and libre software
  • Content creators keep the rights to their uploads.

Contra

  • Everyone can run their own instance, even extremist groups.
  • Each instance has to fund their running costs themselves (but they are very low, few euros for ~100 users)
  • Statistics are not that detailed about the coverage/scope of your audience, but thats by design: privacy!
  • Overall statistics are inaccurate: https://the-federation.info/

How to make that migration?

Migration won’t be done at once, it will be slow.

For content creators

  • Information: Advertise your Fediverse address as your primary point of social media communication (even if it isn’t yet)
  • Cross-Posting: Post on both, conventional social networks as well as in the fediverse. Automatic solution for twitter and mastodon: https://crossposter.masto.donte.com.br/ exists. In PeerTube direct import of YouTube videos is possible...
  • Making Fediverse more exlusive: only interact (e.g. reply to comments) in the fediverse, only keep crossposting your most important posts
  • Archive conventional accounts: Stop posting on conventional social networks, only link to your website and the fediverse

For mostly readers which want to interact

Get your mastodon account right ahead and tell your favourite content creators about the fediverse.

For readers who don’t want to interact

No account is needed. All Fediverse platforms support traditional subscription protocols like RSS. For the events on Mobilizon a direct subscription to a calendar on your device is also possible via iCal.

Using the Fediverse: Artist point of view regarding monetization

Draft:

  • Fediverse is not a place for selling (sequel.space is an exteption)
  • Place for sharing
  • Trust in your audience

 
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from Gedanken aus der Morelli

Wie hält es die ÖBB mit unserer Privatsphäre? Kann man noch günstig und zugleich anonym per Bahn reisen?

Als ich nach dem ersten Corona-Lockdown mit dem Zug meine Eltern besuchen fuhr, wurde ich im letzten Streckenabschnitt noch nach meiner Fahrkarte kontrolliert. Ich hatte diese am Schalter gelöst und sie dem Schaffner ausgehändigt, meine Vorteilscard und der Lichtbildausweis hielt ich zudem sichtbar parat. Dann bat mich der Schaffner den QR-Code auf meiner Vorteilscard scannen zu dürfen. Dies verweigerte ich. Ich fragte, welchen Grund das Scannen den hätte, worauf er mir keine Antwort gab, sondern mir unerwartet schnell drohte mich “aus dem Zug zu schmeißen”. Ich blieb Stur und nach einer längeren Debatte durfte ich meine Fahrt ohne das Einscannen fortsetzen. 4 Tage später las ich in der Zeitung, dass jener Schaffner positiv auf SARS-Cov-2 getestet wurde. Zum Glück ist dies, trotz unseres längeren Streites, für mich auch in dieser Hinsicht gut ausgegangen.

Wieso so stur?

Ich bin wahrscheinlich einer der wenigen Kunden der ÖBB, der die AGB inkl. Datenschutzerklärung zur Vorteilscard zum damaligen Zeitpunkt gelesen hatte. Daher wusste ich, dass dort kein Wort über das Einscannen und die Datenverarbeitung dabei darin zu finden war.

Handeln

Also verfasste ich ein E-Mail an die Datenschutzverantwortlichen. Es wurde darauf reagiert. Leider hatte ich erst ein Jahr später Zeit den Text daraufhin genauer zu lesen. Die neue Version der Datenschutzerklärung ist ein guter Anfang, jedoch taten sich mir nach wie vor viele Fragen auf und ich beschloss die ÖBB erneut zu kontaktieren:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wollte mich in ihrer Datenschutzerklärung erneut zur Datenverarbeitung, den Zweck der Datenerhebung, der Speicherung der erhobenen Daten etc, in Bezug auf das Einscannen meiner Vorteilscard durch das Personal in den Zügen der ÖBB innerhalb Österreichs informieren.

Erfreulicherweise haben sie seit meiner letzten Beschwerde vor circa 16 Monaten nachgebessert, damals waren dazu keinerlei Informationen in ihrer Datenschutzbestimmung zu finden. Heute (Version gültig ab 1.8.2021) sind diese jedoch meines Erachtens immer noch lückenhaft.

  1. Als Zweck des Einscannens der Vorteilscard wird die Validierung dieser angeführt. Wieso ist eine optische, nicht elektronische Validierung durch das Personal nicht ausreichend, obwohl diese Jahrzehnte lang ausreichend war? (Frage am Rande: Gab es in der Vergangenheit eine wesentliche Anzahl an Betrug diesbezüglich?)

  2. Wenn der Zugbegleiter meine Vorteilscard scannt, machen er oder sie das dann, im Falle dass ein Smartphone verwendet wird und kein Spezialgerät der ÖBB mit einem von der OEBB ausgehändigten Dienstgerät, auf welchen der Schutz der Verarbeiteten Daten unter anderem dadurch sichergestellt wird, dass nur Geräte verwendet werden, welche die neuesten Sicherheitsaktualisierungen verfügen?

  3. Wird die elektronische Signatur des QR-Codes lokal am Gerät des Zugpersonals verifiziert? Wenn nein, weswegen ist aus technischer Sicht eine Datenübermittlung an zentrale Server der ÖBB zwingend notwendig?

  4. Wie lange werden die bei der Validierung erhobenen Daten gespeichert? Ich lese drei Jahre aus ihrer Datenschutzerklärung, kann aber keine Begründung erkennen, wieso diese überhaupt länger als bis der Zugbegleiter die Validierung geprüft hat, gespeichert werden sollten müssten.

Ich bitte sie mir innerhalb der nächsten 2-4 Wochen zu antworten. Falls sie noch weitere Kundendaten von mir benötigen, um meine Anfrage zu beantworten teilen sie mir dies bitte umgehend mit.

Ich hoffe die ÖBB auch in Zukunft guten Gewissens als den Partner meiner Wahl in Sachen Mobilität begrüßen zu dürfen.

mit besten Grüßen,

Die Antwort

Die Antwort kam dann ziemlich genau nach vier Wochen:

Sehr geehrter Herr *,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Wir, die ÖBB-Personenverkehr AG als datenschutzrechtlich Verantwortliche, legen größten Wert auf Transparenz. Es sei Ihnen versichert, dass wir die Rechte und die Privatsphäre unserer Kund:innen sehr ernst nehmen.

Vorweg zum juristischen Hintergrund:

Die gegenständliche Datenverarbeitung basiert auf zwei unterschiedlichen gleichwertigen Rechtsgrundlagen, nämlich (1) auf dem mit Ihnen geschlossenen Beförderungsvertrag, d. h. auf Artikel 6 Abs. 1 lit. b DSGVO sowie (2) auf überwiegenden berechtigten Interessen im Sinne Artikel 6 Abs. 1 lit. f DSGVO.

Nach den Vorgaben der DSGVO ist eine Datenverarbeitung rechtmäßig, wenn diese zur Erfüllung eines Vertrags erfolgt, dessen Vertragspartei die betroffene Person ist. Die Berechtigungsprüfung basiert auf Grundlage des geschlossenen Vertragsverhältnisses. Ebenso ist eine Datenverarbeitung zulässig, wenn diese durch überwiegende berechtigte Interessen der Verantwortlichen gerechtfertigt ist. Unsere berechtigten Interessen bestehen in der Durchführung einer notwendigen Berechtigungsprüfung, außer Verkehr bringen von nicht mehr gültigen Kundenkarten und Hintanhaltung von Missbrauchsfällen.

Zu Ihren Fragen:

  1. Eine Validierung stellt kein neues Unterfangen dar, sondern wird schon mit Start der elektronischen Ticketverwendung vorgenommen. Die Validierungsprüfung, die mit dem Einscannen des Tickets, Kunden- oder Jahreskarte einhergeht, dient berechtigten Interessen:

Die Validierung dient der Prüfung, ob ein Ticket, eine Kunden- oder Jahreskarte gültig ist und damit zu Recht verwendet wird. Das Einscannen erlaubt eine elektronische Kontrolle der Karten und ermöglicht uns insbesondere manipulierte Karten oder zu Unrecht verwendete Karten (beispielsweise dann, wenn die Gültigkeitsdauer bereits abgelaufen ist oder die Karte gesperrt wurde) aus dem Verkehr zu ziehen. Mit einer bloßen Sichtkontrolle wäre dies jedoch nicht möglich.

  1. Ja, es handelt sich dabei natürlich um von den ÖBB ausgehändigte Dienstgeräte.

Auf unseren Geräten befinden sich die aktuellsten Sicherheitsupdates, da wir Enterprise Geräte von Samsung benutzen.

  1. Die elektronische Signatur des Aztec-Codes wird lokal am Gerät des Zugpersonals verifiziert.

Eine Datenübermittlung an zentrale Server der ÖBB ist dennoch erforderlich, um gesperrte (gestohlene, stornierte, etc.) Karten zu identifizieren, sowie um ungerechtfertigte Mehrfachverwendungen zu vermeiden.

  1. Validierungsdaten werden spätestens nach Ende der Dienstschicht unseres Zugbegleitpersonals in unsere sichere IT-Umgebung übertragen und dort für die Dauer von maximal 3 Jahren zugriffssicher gespeichert. Die Datenspeicherung wurde mit dem Ablauf der anwendbaren gesetzlichen Verjährungsfrist beschränkt. Die gesamte Datenverarbeitung wird unter Beachtung der datenschutzrechtlichen Grundsätze nach Artikel 5 DSGVO vorgenommen. Insbesondere wurde der Datenumfang auf das unbedingt erforderliche Ausmaß eingeschränkt.

Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne an mich wenden.

Freundliche Grüße

Meine Einschätzung

Zunächst war ich positiv überrascht, dass die Schaffner alle mit Smartphones, welche über die aktuellsten Sicherheitspatches verfügen, ausgestattet werden.

Welche Daten dabei gespeichert werden, darüber bin ich ebenfalls noch nicht im klaren: Zugnummer? Uhrzeit? Vorteilscardnummer? Kundennummer? Name? Geburtsdatum? Schaffner? GPS-Daten?

Auf meine Frage, wie schwer die Gründe für Betrug und gesperrte Karten denn wiegen, wurde nicht eingegangen. Geht die ÖBB von 10 Betrugsfällen aus und speichert deswegen Vorratsdaten von Millionen anderen Kund*innen?

Aber am gravierendsten finde ich, dass diese Daten drei Jahre gespeichert werden. Um welche Daten es sich dabei genau handelt geht aus

Insbesondere wurde der Datenumfang auf das unbedingt erforderliche Ausmaß eingeschränkt

nicht hervor.

Fazit

Ich für mich sehe allen Grund nochmal genauer nach zu forschen. Momentan habe ich jedoch wenig Zeit und werde deswegen erst zu Weihnachten hin mich wieder damit auseinandersetzen.

 
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from geri

Durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern und geänderte Landnutzung ändern sich auch die Kohlenstoffflüsse weltweit.

Auswirkungen davon sind die Versauerung der Meere, das Absterben der Warmwasserkorallen, erhöhtes Pflanzenwachstum, ein Teil der Klimaerhitzung.

Einen guten Überblick liefern diese beiden Artikel

 
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from geri

In Österreich wurden in den letzten 5 Jahren im Durchschnitt täglich 12.5 ha produktive Böden versiegelt (davor sogar mehr).[1] 2016 hatte Österreich 2.67 Mio. ha landwirtschaftlich genutzte Fläche ([2] Kapitel 3.2), welche 13 Mio. Tonnen “Getreideeinheiten” (aggregierter Wert der gesamten Nahrungsmittelproduktion) hervorbrachten ([2] Kapitel 1.5.2). Von den 8.739.806 Einwohnern [3] wurden im Jahr 2016 9.6 Mio. Tonnen Getreideeinheiten verbraucht. Das bedeutet wir haben statistisch eine Selbstversorgungsrate von 1.35. (Überproduktion von ca. 1/3) Nichtsdestotrotz verschwindet durch die Versiegelung täglich die Fläche die man für die Versorgung von 55 Menschen benötigt.

[1] https://www.umweltbundesamt.at/umweltthemen/boden/flaecheninanspruchnahme [2] https://gruenerbericht.at/cm4/jdownload/download/2-gr-bericht-terreich/2167-gb2020 [3] https://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bevoelkerung/115136.html

 
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from Gedanken aus der Morelli

Lassen wir kurz die Gedanken zu Romeo und Julia schweifen und stellen uns exemplarisch eine Szene vor mit den beiden, vielleicht nicht gleich unmittelbar die dramatische Szene, wo die beiden sterben (oder auch nicht), sondern noch davor. Welches Bild entsteht vor unserem inneren Auge?

...

Oder man probiert sich genau das Gegenteil von dem vorzustellen was einem als erstes in den Sinn kommt. Diese Methode kann ein super Hilfsmittel für einen erfolgreichen kreativen Prozess sein. Jacob Collier spricht darüber im Bezug auf das Komponieren von Musik in einem seiner Live-Streams. Es scheint mir als hätte sich der grazer Schriftsteller Wolfgang Bauer (* 1941; † 2005) ebenfalls mit diesem Instrument geübt, er schreibt:

Ein Stadion. Es ist brechvoll. 150 000 begeisterte Zuschauer. In der Mitte des Spielfeldes steht ein Billiardtisch. Auf ihm sitzen (entkleidet) Romeo und Julia. Sie sehen trüb drein. Jeder hält ein Fischskelett in der Hand und spielt damit herum. Manchmal tauschen sie, dann toben die Zuschauer.
Romeo: 
Gib du mir jetzt deines.
Julia:
Gern. Und du gibst mir dafür deines.
Ein Zuschauer:
Da capo!

Ich reise einmal ein paar Jahrzehnte in die Vergangenheit zurück und blicke an einem sonnigen Samstagnachmittag vom Balkon unserer Wohnung im Grazer Herz-Jesu-Viertel in den Innenhof hinunter: dann wäre da jetzt keine Baustelle am Haus nebenan (die Baustelle schaut selbst für eine Baustelle sehr unordentlich aus, auch am verlängerten Wochenende), sondern ich sähe dort den Gastgarten des legendären Gasthauses Braun de Praun, das Gasthaus mit der vormals längsten warmen Küche in Graz (bis weit nach Mitternacht), noch dazu mit der, so sagte man sich, drittgrößten Speisekarte von ganz Österreich mit mehr als 300 Gerichten. Der große Nussbaum, der im Sommer den Gästen viel Schatten spendete wäre noch da, der Zwetschgenbaum im angrenzenden Innenhof höchstwahrscheinlich auch, oder er wäre noch gar nicht gesetzt. Unter den Besuchern des Biergartens, mit seinen charakteristischen Klappstühlen mit Rahmen aus rostfreien Stahl und einer Sitzfläche (samt Lehne) aus rosa Plastik — einer dieser Sessel hat den Weg auf den Balkon meiner WG gefunden, eine Vormieterin hatte ihn entwendet, während sie dort gekellnert hatte; deswegen habe ich die Sessel gerade auch noch so präzise vor Augen —, also unter den Besuchern wäre in diesem Moment vielleicht auch der Wolfi Bauer, welcher bei den Wirten unseres Grätzls wahrlich kein Unbekannter war. Womöglich denkt er sich dort gerade, während er auf sein Schnitzel wartet, die obigen Zeilen aus und trinkt sein Bier.

Im hier und jetzt jedenfalls sitzen wir in meinem Zimmer, nackt. Würde man sich hier etwas aus dem Fenster strecken, hätte man fast den gleichen Blick, wie vom Balkon aus. Ich versuche zu komponieren, die Frau neben mir versucht zu schreiben. Wir tauschen Blicke und so manche Frage, welche man im Grunde nicht besser beantworten kann, als die andere Person, die sie stellt. In den Zeiten dazwischen habe ich mir vorgenommen es auszuprobieren: für jeden folgenden Schritt in meiner Arbeit genau das zu tun, was ich für am wenigsten wahrscheinlich halte. Jedoch laboriere ich am Lärm der Baustelle, und gehe gleich mal lieber in die Küche noch einen Kaffee kochen. Auf das da capo des Presslufthammers ist jedenfalls Verlass.

der obige zitierte ausschnitt ist aus dem ersten bild des mikrodramas Romeo und Julia, veröffentlicht 1964 unter mikrodramen in der reihe 'schritte' für moderne und avantgardistische literatur im fietkau verlag berlin. das ganze heft kostete damals dm 2,80, im abonnement nur dm 2,50.

Nachtrag:

Ich wurde darauf hingewiesen, dass es für diese Methode einen Fachbegriff gibt: perspective by incongruity bzw. planned incongruity, je nachdem von wessen Seite man es betrachtet, vom Empfänger oder vom Akteur aus. Der Begriff scheint vor allem in den Sozialwissenschaften gebräuchlich zu sein.

Leider findet es scheinbar auch in der Politik Verwendung. Am 12. Mai wurde Bundeskanzler Sebastian Kurz in der ZiB 2 von Armin Wolf zu den Ermittlungen wegen Falschaussage im Ibiza-Untersuchungsausschuss befragt. Wolf zähle ich zu den kritischsten und vor allem geschicktesten Interviewern im öffentlichen Rundfunk in Österreich. Für Kurz war es wohl das heikelste Interview seiner ganzen Karriere. Wolf spitzt seine Fragen nach und nach im Verlauf des Interviews zu und lässt nicht locker bezüglich Kurzs Befragung im Untersuchungsausschuss. Gegen Ende des Interviews reagiert Kurz darauf völlig überraschend mit Schmeicheleien und Komplimenten gegenüber Wolf (Minute 30). Wolf lässt sich dadurch aber nicht aus der Fassung bringen und packt direkt im Anschluss seine Joker-Frage aus.

 
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